Der Tempel des Schleimkultes

Da Faustus nur von der Elfin Cyl-Era unterstützt wurde, wurde entschieden, dass Hauptaugenmerk auf das Erkunden der im Südwesten der Kristallhöhle gelegene Tempelanlage zu legen. Zwar war der Fackelträger Callum stets davon überzeugt, dass den beiden Abenteurern alles gelingen würde, wollte diese Vorsicht walten lassen.

Doch schon bald sollte sich zeigen, dass eine Expedition in die Höhle nie gefahrlos ist: Übler Gestank kündigte einen Trupp der Trogs an. Doch Faustus gelang es mit seinem Papagei die Echsenwesen in eine andere Richtung zu locken.

Als Nächstes stießen die Abenteurer auf zwei menschliche Skelette: Das eine in grünen, das andere in pinken Schleim gehüllt. Beide tragen einen Edelstein an einer Kette um den Hals - sind aber vor allem recht lebendig und gesprächig. Sie stellten sich als Wächter des Tempels vor, waren aber froh über Gesellschaft und einem Schluck Wein nicht abgeneigt. Da beiden seit hundert Jahren keinen Wein mehr getrunken hatten, zeigte der Wein der Elfe sehr schnell Wirkung.

Kaum waren die beiden Skelette eingeschlafen, setzten Faustus und Cyl-Era ihre Erkundung fort. Da sie bereits seltsame Geräusche durch die Tür gehört hatten, wurden sie nicht von dem schwarzen Schleim überrascht, der an der Decke des Ganges auf neugierige Besucher wartete. Gerade noch rechtzeitig konnten die beiden sich deshalb die schwarzen Roben anziehen, die am Ende des Ganges hingen, und sich so als Kultisten tarnen. Danach wurden sie von dem Schleim nicht länger beachtet. (Auf dem Rückweg wurden deswegen auch noch weitere Roben mitgenommen.)

In dem hinteren Bereich des Gewölbes fanden sich mach seltsame Vorrichtungen. Da waren zum einen vier silberne Scheiben, die in den Boden eingelassen und mit magischen Schriftzeichen versehen sind. Eines konnte die Elfe mit Hilfe eines Zaubers entschlüsseln: "Altar" steht dort geschrieben. Sie stellte dann eine Kerze auf die Scheibe, die sich auch prompt in Luft auflöste. Man vermutete, dass es sich bei den Scheiben um ein magisches Transportsystem handelt. Größere Lebewesen können die Scheiben jedoch nicht nutzen.

Dann gibt es einen Raum mit drei großen, gläsernen Behältern, die mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten gefüllt sind. Über einen der Behälter hing ein Metallkäfig, in dem ein Menschen Platz finden würde. Am Boden des Behälters ist in der roten Flüssigkeit ein Schädel sichtbar.

Im Süden befindet sich ein Durchgang, der allerdings mit einem Kraftfeld verschlossen ist, hinter dem sich etwas bewegt.

Den Raum können die beiden Abenteurer jedoch nicht betreten, weil der Zugang mit einem schweren Eisengitter verschlossen ist. Neben dem Eisengitter befindet sich ein Hebel, der mit gebührenden Abstand und mittels eines Seils betätigt wurde. Die Vorsicht war gerechtfertigt: Kaum war der Hebel umgelegt, machte es einen lauten Schlag und eine mächtige elektrische Ladung entlud sich in dem Raum.

Schließlich gab es noch eine weitere Tür, hinter sich ein weitere geheimnisvoller Mechanismus verbarg: Hier waren es gleich vier Hebel - sowie das Kraftfeld. Tatsächlich scheint sich hinter dem Kraftfeld etwas zu bewegen, das ploppende Geräusche macht und aus Blasen zu bestehen scheint. Der stechende Geruch von Ammoniak liegt in der Luft. - Deswegen nimmt Faustus sich Zeit, die Runen auf den Hebeln zu studieren. Er ist sich jedoch nur sicher, dass der Hebel ganz rechts nichts mit dem Kraftfeld zu tun hat. Als man ihn dann betätigt, beginnt wird der Käfig in den roten Behälter abgesenkt. Ansonsten passiert nichts.

Da die Zeit schon fortgeschritten ist, macht man sich auf den Heimweg. Dabei wird noch eine Tür im Gang zum Tempel genauer getrachtet, die allerdings durch ein magisches Siegel verschlossen ist. Auf der Tür steht zudem geschrieben: "Beugt Euch dem Willen des Gesichtslosen. Was bleibt übrig nach der völligen Hingabe?" (Im Original: "Submit to the Faceless One’s will. What remains after utter acquiescence?”)

Zumindest einer der beiden Skelettwächter ist inzwischen dann auch wieder auf den Beinen, schöpft aber keinen Verdacht, weil die Abenteurer rechtzeitig ihre Roben abgelegt haben. Statt dessen vereinbart man schon einmal die nächste Party mit noch mehr Wein.

Es kommt noch zu einem kurzen Zwischenspiel mit einigen viel zu großen Tausendfüßlern, aber dann ist der Trupp auch schon wieder am Eingang angekommen. Gerade will man mit dem Abbau einige Kristalle beginnen, als eine in Leinen gehüllte Gestalt sich nährt und mit düsterer Stimme verlangt: "Meine Krone! Ich will meine Krone wiederhaben!" Man ergreift die Flucht.

Wieder im Lager angekommen, werden der Zwerg zunächst von seinem Papagei begrüßt. Und dann marschieren einige Duzende Stadtwachen ein. Sofort ergeht der Befehl: "Vier Mann an den Eingang zur Grotte! Der Spiegel darf diesen Ort auf keinen Fall verlassen."

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein Schleimer und ein Kuttenträger

Die neue Höhle

Zwischenspiel